DIE FESTUNG GESTERN
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Die Ost-Front der Festung wurde nicht durch natürliche Hindernisse geschützt und war somit schwer zu verteidigen. Hier befand
Ansicht vor der Bastion VII in Richtung der Bastion I, entlang der Kurtine, auf einem Aquarell von Jan Paweł Lelewel
sich, südlich der Bastion VII, das Lwowska-Tor – von Bernardo Morando nach 1591 erbaut. Seine endgültige Form erhielt das Tor zur Jahrhundertwende des 16. und 17. Jahrhunderts. Das Tor ist immer das schwächste und am meisten ausgesetzte Element der Befestigung. Domit musste diese Front bereits in den Anfängen des 18. Jhs. mit externen Befestigungen gesichert werden – einem etwa 400 m östlich der Stadt gelegenen Erdwall mit zwei Ravelinen*, Tenaillensystemen* und Halb-bastion*. Diese entferntesten der bekannten Befestigungen von Zamość, wiesen eine neue Richtung der Bauweise von Festungen aus, als sog. „Wehrlager“. Man kann nur bedauern, dass die Befestigungen von Zamość nicht in diese moderne Richtung gegangen sind. In den Zeiten Napoleons hatten diese Befestigungen, obwohl sie noch auf der Karte sichtbar waren, keine militärische Bedeutung mehr. Die Armeen des Herzogtums Warschau erschufen somit die Lünette* im Vorgelände der Kurtine VI-VII sowie die Ravelinen* vor dem Lwowska-Tor. Zusätzlich entstand der Halbmond*, verbunden mit dem Wall mit besagter Raveline, vor der Bastion I. Im mittleren Teil der Kurtine VII-I befand sich eine Schlupftür*, die die Kommunikation der Verteidiger mit den äußeren Befestigungen erleichterte.
Zu Zeiten Kongresspolens, um das Jahr 1820 herum, traf Gen. J. Mallet-Malletski die Entscheidung über die Zumauerung des Tors und den Bau eines neuen Tors anstelle der einstigen Schlupftür. So entstand das Neue Lwowska-Tor. In Kürze wurde dieses mit einer umgebauten Raveline* verdeckt, zur selben Zeit wurde auch der Halbmond* vor der Bastion I ausgebaut und ein verschlag* zur Stärkung der Verteidigung in den Graben eingeführt. Diese Befestigungen bestanden bis zur Beseitigung der Festung. Das Alte und Neue Lwowska-Tor waren von der Seite der Stadt mit einem Zug von Kassematten miteinander verbunden, die zur Straße hin offen waren, die am Fuße des Festungswalls verlief.
Rekonstruktionen des Alten Lwowska-Tors wurden bereits 1937 von Jan Zachwatowicz begonnen, und die durch den Krieg unterbrochenen Arbeiten 1979 fertiggestellt.

  • Blick auf die Festung Zamość von Nordosten nach einem Aquarell von Jan Paweł Lelewel, das den Plan von J. Mallet-Malletski visualisiert.

  • Kurtine I-VII einschließlich der Tore: Altes Lwowska- und Neues Lwowska-Tor auf einem Bauplan.

  • Ansicht vor der Bastion VII in Richtung der Bastion I, entlang der Kurtine, auf einem Aquarell von Jan Paweł Lelewel.