Husaren – der Name stammt vom ungarischen Huszár, oder dem serbischen Gusar – also Räuber. Dieser stammt

aus der Reiterei der Serben, die mit ihrem Todfeind – den Türken kämpften. Dies taten sie unter ungarischem und polnischem Standard. Dabei handelt es sich um leichte Reiterei; anfangs zählte die Polnische Hussaria auch zur leichten Kavallerie. Sie begann ihren Charakter zu Zeiten von König Stefan Batory (der in den Jahren 1576-1586 herrschte) zu ändern. Im Jahr 1610 stürmte die Hussaria, während der Schlacht bei Kłuszyn und bereits als Panzer-Reiterei die russische und schwedische Infanterie 10 Mal und diente als Rammbock, die die feindlichen Formationen auseinanderschlug und auslöschte. Der Husar war neben seinem schweren Säbel auch mit einer langen, leichten, ideal ausgewogenen Kopie ausgestattet, die länger als die Waffe der Infanterie war, sowie einem sog. Koncerz, der dem Zusetzen von Stößen, die das Kettenhemd des Feindes durchdringen sollten, diente. Mit der Zeit war die Hussaria immer besser mit Feuerwaffen ausgestattet. Das Wesen der Effektivität der Husaren-Chargen waren nicht die berühmten Flügel (nicht nur diese, auch die Pennone an den Enden der Kopien dienten dem Erschrecken der feindlichen Pferde), sondern vor allem die richtige Auswahl sehr beständiger, aber auch sehr kostspieliger Pferde. Diese waren nicht zu schwer, mussten jedoch einen mehr als 100 Kilogramm schweren, gepanzerten Reiter tragen. So war die polnische Hussaria letztendlich doch eine schwere Kavallerie, die von den Anfängen des 16. Jhs. bis zur Mitte des 18. Jhs. auftrat. Die Formation gehörte zur dem sog. Nationalen Autorament, war also nicht aus fremden Armeen geliehen, wie z. B. die Dragoner. Die Hussaria, die sich durch eine furchterregende Effektivität beim Durchbrechen der feindlichen Formationen auszeichnete, wurde bis zum entscheidenden Moment in der Schlacht aufbewahrt.
Die Husaren sind eine leichte Kavallerie, die von den Ungarn noch aus dem 15. Jh. stammt, auch von den bereits erwähnten Serben kam, die für gewöhnlich nach dem Abwurf jeglicher schwererer Waffen angriffen. Ihre Evolution verlief jedoch auf einem anderen Weg, als jene der polnischen Hussaria. Die Gewaltsamkeit des Angriffs, das Streben nach Kontakt zum Feind übernahmen spätere Formationen der leichten Kavallerie, die nach dem ungarischen Muster in allen Armeen des 18. Jhs. weltweit geschaffen wurden. Das Husaren-Regiment diente der Auskundschaftung mit Angriff, zum Schutz der eigenen Infanterieeinheiten, zur Vernichtung der feindlichen Einheiten, damit diese ihre Formationen nicht vollends entwickeln konnten und – im Gegenzug – zur Beunruhigung des Feindes, zur Kontrolle seiner Bewegungen. Die Husaren weltweit verfuhren nach ungarischem Vorbild. Sie verwendeten keine Rüstung, die im 17. Jh. bereits veraltert war. Das Erkennungszeichen der Husaren war der Dolman, eine enge Jacke, die von den türkischen Janitscharen ausgeliehen wurde und mit Zöpfen und Lammfell geschmückt war.
In Polen wurde diese „Huzarka“ genannt. Über den Arm geworfen, flatterte diese während des Angriffs wie wilde schwarze Flügel. Die Gesichter der angreifenden Husaren mussten furchterregend aussehen; Tradition war ein Bartwuchs in Form von Schnurrbart und Koteletten, häufig, ähnlich wie die Augenbrauen, schwarz eingefärbt. Die Husaren trugen enge Hosen zum Reiten, die auf den Oberschenkeln gezeichnet waren – hier besteht Ähnlichkeit zu den Hosen des Karpatenvorlands. Sie waren für gewöhnlich mit kleinen Gewehren und Pistolen sowie charakteristischen, gekrümmten, schweren Säbeln bewaffnet. Die Husaren trugen auf dem Kopf ein Tschako oder eine Bärenmütze. Besonders erschreckend sahen die sog. Todes-Husaren aus, in schwarzen Dolmanen mit silbernen Zöpfen, die wie die Rippen eines Skeletts aussahen, und großen Metall-Totenköpfen, die auf die Bärenmütze aufgenäht waren.
Im 19. Jahrhundert wurden die Husaren, die „exotischen Reiter aus der Hölle” beliebt; sie stießen nicht nur in die Salons, sondern vor allem auf Theater- und Operettenbühnen. Die Autoren der Librettos für die „Unterhaltungsmusik” der Wiener und Budapester Operetten haben besonders die ungarischen Husaren lieb gewonnen. Es entwickelte sich sogar eine Redensart, die an wenig talentierte Autoren gerichtet war: „Wissen Sie nicht was Sie schreiben sollen? Führen Sie eine Husaren-Schwadron auf die Bühne!”
Die Husaren wurden jedoch nicht nur den Ländern der Krone des Hl. Stefan zugeordnet. Als eines der schönsten Husarenlieder weltweit wird der „Huzarenmars” angesehen – ein holländisches Lied des Autors H.A. Karels.