Die Ostfront der Festung war nicht mit natürlichen Hindernissen geschützt, also schwer zu verteidigen. Hier befand sich,
südlich der Bastion VII, das heutige Alte Lwowska-Tor, das von Bernardo Morando nach 1599 erbaut wurde. Seine endgültige Form erhielt es zur Jahrhundertwende des 16. und 17. Jhs. Zur Zeit Napoleons führten die Armeen des Herzogtums Warschau davor einen Ravelin in Form eines Redans aus. Im mittleren Teil der Kurtine VII-I befand sich eine Schlupftür, die die Kommunikation der Verteidiger mit den Außenbefestigungen erleichterte..
In den Zeiten Kongresspolens, um 1820 herum, traf Gen. J. Mallet-Malletski die Entscheidung über die Zumauerung des Tors und die Erbauung eines neuen Tors anstelle der früheren Schlupftür. So entstand das Neue Lwowska-Tor. In Kürze wurde dieses von einem umgebauten Redan verdeckt. Das zugemauerte Alte Lwowska-Tor sowie das neue Tor, wurden nach einem Projekt von Jan Paweł Lelewel, von der Seite der Stadt durch einen Kasemattenzug, einen sog. Unterwall, miteinander verbunden, der am Fuße des Befestigungswalls verlief. Diese Befestigungen existierten bis zur Auflösung der Festung. Nach der Beseitigung der Festung wurde die Kurtine abgerissen und zwischen dem einen und anderen Tor wurde eine neue Einfahrt zur Stadt lokalisiert. 1937 begann man Maßnahmen, die auf den Wiederaufbau des Alten Lwowska-Tores abzielten, die Arbeiten wurden unter der Leitung von Jan Zachwatowicz durchgeführt aber vom Krieg unterbrochen. Endgültig wurde die Rekonstruktion des Steinbaus des Tors im Jahr 1979 fertiggestellt. Das neue Tor wurde 1980 zum Sitz des K. Namysłowski-Orchesters angepasst. Im Rahmen des Projekts: „Zamość UNESCO-Stadt, Geschichtsdenkmal der Republik Polen - Tourismusprodukt der polnischen Wirtschaft” wurde ein schwieriger und grundlegender Umbau des Vorgeländes des Neuen Lwowska-Tors vorgenommen. Die Markierung des Ravelins in Form eines Erd-Redans musste mit dem Parkplatz verbunden werden, der für die Funktion der Stadt Zamość (auch den Tourismus) notwendig ist. Das System der Parkplätze und Grünstellen ist eine Erinnerung an die Geometrie des Vorhangs des Ravelins. Die Einführung von privaten Bauwerken in das Vorgelände des Neuen Lwowska-Tores, die respektiert werden mussten, erschwerte zusätzlich die Revalorisierung des östlichen Teils der Festung. Daher fand dort eine lose Markierung ihrer bedeutenden Stellen statt. Eine glaubwürdigere Wiedergabe der Wehrlandschaft erfolgt im Moment der Entscheidung über die Wiederherstellung der nicht existenten Kurtine mit Unterwall, die beide Festungstore miteinander verbindet.