Die Bastion VI wurde ca. 1596 von Bernardo Morando erbaut und Ende des 17. Jhs. von Jan Michał Link modernisiert
(es wurden Schulterkasematten und zwei Geschütbatterien eingeführt – Kavaliere auf den Kurtinen zu beiden Seiten der Bastion, schließlich ein Vorwall mit gemauerter Kontergardegalerie). Die Schulterkasematten wurden von Jan Mallet-Malletski nach 1809 modernisiert und vergrößert – zur selben Zeit konnte auch der Erdkavalier im Hals der Bastion entstehen. Die wichtigsten Modernisierungsarbeiten wurden 1821 begonnen. Damals wurde die Galerie entlang der Mauern ausgeführt, schließlich begann man 1827 mit dem Bau des riesigen gemauerten, zweistöckigen Kavaliers. Nach der Beseitigung der Festung wurden die Mauern der Bastion zerstört, es blieb lediglich der Kavalier sowie die Erdplattform des Geschützes, wenn auch mit deformiertem Grundriss. Dieser Zustand dauerte bis zum Ende der 70er Jahre des 20. Jhs. an.
Im Oktober 1978 wurde der Beschluss Nr. 150 des Ministerrats über das 400-jährige Jubiläum der Stadtgründung beschlossen, der u. a. das Programm der Bau- und Restaurierungsarbeiten sowie der Expertenmaßnahmen im Bereich der Stadtausführung der Altstadt umfasst. Auf seiner Grundlage begann man u. a. die Markierung des Grabensystems im Bereich der Nordfront der einstigen Festung Zamość. Infolge dieser Arbeiten wurde der Grundriss der Bastion VI in ungefährer Form – und Erdform – wiederhergestellt. Infolge des nächsten Projekts, „Zamość UNESCO-Stadt, Geschichtsdenkmal der Republik Polen - Tourismusprodukt der polnischen Wirtschaft”, entdeckte man im Jahr 2010 ein sehr gut erhaltenes Fragment der Kasemattenkontergarde aus dem 17. Jh., nach dem Projekt von Jan Michał Link. Dies hatte einen Einfluss auf die Änderung des ursprünglichen Projekts der Öffnung dieses Teils der Festung. Die erhaltene Rückwand der Kontergarde wurde nach der Durchführung der Erhaltungsrestaurierung ausgestellt – als ältestes, größtes, bekanntes Fragment der einstigen Befestigungen, das aus polnischer Zeit stammt