Das südliche Vorgelände von Zamość war immer schon ein teilweise oder vollständig mit Überschwemmungsgebieten

des Flusses Łabuńka bedecktes Gebiet. Auf den Plänen aus den Jahren 1779 – 1782, 1809, 1815, 1818, 1837 und schließlich auf dem Plan von J.P. Lelewel, wurde dort ein offenes Gelände, zum Großteil Feuchtgebiet, gezeigt, auf dem ein normaler Angriff auf die Festung nur sehr schwer entwickelt werden konnte. Die Reichweite des Wasserspiegels ist auf jeder Karte unterschiedlich, der Bereich des feuchten Au- und stellenweise Sumpfgebiets ist jedoch ähnlich und umfasst eine Fläche, die der der Stadt Zamość entspricht... Am deutlichsten ist die Uferlinie auf dem Plan aus den Jahren 1779-1782 sichtbar. Die offenen Wasserbecken versammeln sich im östlichen Teil, im westlichen Teil sowie teilweise auf dem unmittelbaren Vorgelände des Zamczysko. Diese wurden mit Wasserläufen gespeist. Auf dem südlichen Vorgelände der Festungsfront hingegen eröffnete sich das Aussichtsgelände. Im Vergleich zu allen historischen Karten, widerspricht der gegenwärtige Zustand dieses Geländes vollkommen der historischen Idee großer Vorstadtwiesen. Der gegenwärtige Grundriss des Beckens erinnert nicht an die historische Form sondern befindet sich innerhalb von geraden Wällen, die nicht dem natürlichen und kulturellen Landschaftsbild entsprechen. Die geplante räumliche Bewirtschaftung sieht jedoch als Endziel die Wiederherstellung des riesigen Wasserspiegels vor der Südfront der Festung vor.
Am Südufer der Zalewa sind bis heute die Wälle des Zamczysko erhalten. Dies war der Vorstadtsitz von Tomasz Zamoyski, der in den Jahren 1628-33 erbaut wurde, wahrscheinlich nach einem Projekt von Jan Jaroszewicz. Der bekannte Architekt Andrea dell’Aqua sprach sich 1633 kritisch gegen den Palast aus. Wahrscheinlich war er es, der Korrekturen in das Palastprojekt einführte, den mit Kreuzgängen umhüllten Paradehof entwarf und erbaute sowie der Autor der halbbastionären Befestigungen war, die die Residenz umgaben.
Das zentrale Element der Komposition war ein rechteckiger, einstöckiger Palast (laut einigen Quellen von der Front mit zwei Ausluchten umfasst, zwischen denen sich ein zweistöckiger Arkadengang befinden konnte). Die Residenz war von halbbastionären Befestigungen* mit einem Tor auf der Achse der Südkurtine. Die Torgegend war wahrscheinlich zusätzlich mit einem
ravelin* mit eigenem Graben und Zugbrücke ausgestattet und wurde mit Feuer aus den Artillerien beider Halbbastionen verteidigt. Die Verteidigungskraft des Schlosses wurde zusätzlich durch den Wassergraben verstärkt. Um den Palast herum befand sich im Umkreis der Befestigungen ein dekorativer Garten, ein zweiter Garten befand sich im Innern der Festung, wahrscheinlich von Süden und von Westen. Die Burg wurde 1649 durch die Armeen Chmielnickis abgebrannt, die Ruinen sind noch auf den Plänen des 18. und aus den Anfängen des 19. Jhs. sichtbar, während der Kriegshandlungen der napoleonischen Kriege konnten diese einer endgültigen Zerstörung unterliegen, die Überreste wurden abgebaut und als Baumaterial verwendet.