Ein alter Soldat stirbt niemals
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Man kann sich kaum einen Soldaten vorstellen, der sich nicht dem Genuss des Tabakrauchens hingibt. Ursprünglich wurde Tabak
Offiziers-Zigarettendose. Vom Militärcharakter zeugt die Verzierung – gekreuzte Spitzen und seitliche Banner sowie das sog. „Amazonen-Schild” oben
in Pfeifen geraucht. Später wurde das Rauchen in Form von Zigaretten und Zigarren beliebt. Das in den Tabakblättern enthaltene Alkaloid wurde Nikotin genannt, der Name stammte vom französischen Botschafter in Lissabon, Jean Nicot. Dieser entwickelte als erster den Anbau von Tabak in Portugal und war in großem Maße für die Einführung dieses Genussmittels am königlichen Hof in Paris verantwortlich.
Ein unverzichtbarer Begleiter des Soldaten war die Pfeife. Jüngere Soldaten benutzten für gewöhnlich billige, aber leicht zerbrechliche Tonpfeifen; höher in der Hierarchie standen Porzellanpfeifen. Persönliche, langlebige Pfeifen aus edlen Holzarten, häufig mit Metallbeschlägen und Abdeckungen, konnten sich nur Offiziere leisten.
Tabakrauchen in Form von Zigaretten verbreitete sich im 18. Jahrhundert. Die erste Art von Zigarette war Tabak, der in ausgehöhlte Rohre aus Zuckerrohr gestopft wurde, oder Tabakblätter, in Maishülsen oder andere „Verpackungen“ aus Gemüse gewickelt wurden. Zigaretten wurden händisch gerollt. Albert Bonsack patentierte 1880 eine Maschine zum Zusammenrollen von Zigaretten in Rohre (Hülsen) aus Papier; später trug diese Erfindung zur Verbreitung des Zigarettenkonsums bei. Die beliebtesten, relativ teuren Zigaretten waren die von den österreichischen Offizieren an den Fronten des Ersten Weltkriegs, auch in der Region von Lublin und Zamość gerauchten „Dames”, in charakteristischen Blechdosen mit ägyptischen Motiven. Bis heute findet man diese auf Dachböden ländlicher Hütten. Den russischen Soldaten reichte häufig die „Machorka” – Tabak, der in ein Stück Zeitungspapier oder dünnes Papier gewickelt war.