Auf den alten Karten kann man verfolgen, wie die Anführer der Festung Zamość in der Eile gut überlegt haben. Die Karte stammt aus dem Jahr 1854. Darauf wurde gezeigt, wo fieberhaft Arbeiten durchgeführt wurden. Erde, Holzbalken, Pfeiler – für die aufwendigen Maurerarbeiten blieb keine Zeit. Man griff zu verlassenen polnischen Außenefestigungen, sog. Janowicki-Lünetten aus dem Jahre 1813. Mit Gewalt wurden diese umgebaut, die Profile verschärft und Erd-Holz-Blockhäuser* aufgestellt. So entstanden die Lünetten 2 und 3. Weit vor der Front der
bastion* IV wurde eine
redoute* in Form eines Redans aufgeschüttet, der ihr die Nummer 1 verlieh. Es wurde nur eine von 4 geplanten Mittelschanzen – Redouten* in den Lünetten von Zamość ausgeführt. Diese entstand in der Lünette vor der Kurtine VI-VII, jedoch nicht als geplantes, gemauertes Erd-Kasematten-Bauwerk, sondern als Erd-
ravelin*. Es begann der Krim-Krieg, Zamość wurde in Kriegsbereitschaft versetzt. Österreich, mit dem Russland eine ernsthafte Angelegenheit bezüglich der Schifffahrt auf der Donau laufen hatte, konnte jederzeit gegen das Romanow-Imperium austreten, auf der Seite der Türkei, Englands und Frankreichs. Zur Grenze mit dem Kaiserreich der Habsburger war es nicht weit. Die unruhigen Polen blieben nicht passiv; um die Erschaffung einer polnischen Legion in der Türkei sprach sich sogar Adam Mickiewicz aus. Die Festung Zamość machte sich ein letztes Mal zum Kampf bereit, der, zum Glück, nie ausbrach.