DIE FESTUNG GESTERN
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Wir bitten Sie, für einen längeren Augenblick anzuhalten, um die kürzeste Geschichte der Belagerungen von Zamość
Stich von Langer, der Zamość während der Belagerung 1813 darstellt
kennenzulernen, sowie zu erfahren, wie einst die Eroberungstechnik von Festungen war.
Zamość im Jahre 1648. Am 6. November kam die Kosaken-Tataren-Armee von Bohdan Chmielnicki, die mehrere Dutzend tausend Menschen zählte. Die Festung wurde von etwa 2300 Soldaten, 2400 Bürgern und Adeligen verteidigt. Zwar waren die Befestigungen der Stadt stark, die Verteidiger hatten jedoch nicht vorhergesehen, das Zamość zum Zufluchtsort für viele Tausende von Flüchtlingen aus der Ukraine werden würde, somit wurden zu geringe Lebensmittelvorräte gesammelt. Die Stadt wurde gesperrt, die Vororte und umgebenden Dörfer wurden ausgeraubt und verbrannt, es wurde auch der nicht verteidigte, befestigte Palast von Tomasz Zamoyski zerstört – der sog. „Zamczysko”, der am südlichen Ufer der Großen Zalewa gelegen war. Am 8. November begann Chmielnicki nach der Ankunft siner Artillerie den Beschuss der Stadt. Der Sturm von der Seite des Janowicki-Vororts wurde zurückgehalten. Die Zerstörung des Deichs von der Seite des Szczebrzeska-Tors schwächte den Wert der Wasserhindernisse von Süden. Letztendlich wurde nach langwierigen Verhandlungen ein Lösegeld in der Höhe von 20 Tsd. PLN bezahlt und die Armeen von Chmielnicki zogen sich in den Tagen von 23.-24. November zurück.
Zamość im Jahre 1656. Die Festung war gut auf den Angriff der Schweden vorbereitet. Am 24. Februar kamen die Schweden unter der Führung von Feldmarschall Robert Douglas vor die Stadt und forderten die Übergabe der Festung. In Anbetracht der Verweigerung einer Kapitulation begannen sie die Aufschüttung von Schanzen. Am 27. Februar kam eine 18 Tausend Mann starke feindliche Armee unter der Führung des Königs Karl Gustav höchstpersönlich vor die Stadt. In der Nacht vom 27. auf den 28. Februar begann der schwere Artilleriebeschuss der Stadt, der durch weitere Aufrufe zur Kapitulation unterbrochen wurde. Aufgrund fehlender schwerer Geschütze war der Beschuss unwirksam, was das Selbstwertgefühl der Verteidiger stärkte. In dieser Situation zog Karl Gustav die Belagerung am 1. März zurück. Die Zurückweisung des schwedischen Angriffs vor Zamość wurde neben der Verteidigung von Jasna Góra im ganzen Land berühmt.
Zamość während des Nordkriegs. Zwar hielt die Festung im Februar 1703 ohne zu Wanken eine wöchentliche Blockade der schwedischen Armee unter der Anführung von Gen. Magnus Stenbock aus, im nächsten Jahr jedoch gab die stark abgemagerte, lediglich 260 Mann zählende Besatzung die Stadt gegenüber der deutlich stärkeren schwedischen Armee auf. Die Schweden blieben jedoch nicht lange in Zamość. 1705 wurde der V. Majoratsherr Tomasz Józef Zamoyski zum Verbündeten von August II und erklärte sich mit der Stationierung von tausend russischen Soldaten in der Festung einverstanden. Die Russen verließen die Festung im Mai 1706. In den Jahren 1715-1716 hielten sich sächsische Armeen in der Festung auf.
Zamość im Jahre 1809. Die Österreicher begannen unter der Führung von Oberst Ferdinand von Pulszky, der die Festung ab 1772 eingenommen hat, und in Erwartung eines Kriegs mit den napoleonischen Armeen, mit der Ergänzung der Befestigungen, indem Sie mit dem Bau einer Schanze – einem ravelin* vor dem Szczebrzeska-Tor und der Renovierung der Mauer der Nordfront der Festung einschließlich der Bastion V begannen. Die Besatzung bestand aus 3000 Soldaten. Der Herzog Józef Poniatowski richtete eine Division vor Zamość unter der Führung von Gen. Ignacy Kamieński, der um den 15. Mai die Gegend der Festung erreichte. Diese Kräfte waren jedoch zu bescheiden, um einen Angriff zu beginnen, also wurden sie am 17. Mai um eine Division von Gen. Jean Pelletier ergänzt, der die Führung übernahm. Insgesamt zählten die angreifenden Armeen ca. 1500 Soldaten.
Die Kämpfe begannen mit dem intensiven Beschuss der Ostfront der Festung, was die Aufmerksamkeit von der wahren Angriffsrichtung lenken sollte. Weitere Scheinmaßnahmen wurden in der Region des Szczebrzeska-Tors vorbereitet. Der Hauptangriff war auf die Region des Lubelska-Tors gerichtet. Infolge des Artilleriebeschusses stürzte die Nordfront der Bastion IV ein. Nach der Eroberung der nahe gelegenen Pforte drangen die Angreifer in die Festung ein und beherrschten das Lubelska-Tor von innen. Währenddessen verwandelten sich die Scheinangriffe auf die restlichen Tore aufgrund der schwachen Aktivität der Verteidiger in echte Kämpfe. Die angreifenden Divisionen drangen auf die Wälle ein und bezwangen die Tore. Die Verteidiger zogen sich in das Stadtzentrum zurück, wo sie auf Widerstand verzichteten. Die Polen eroberten etwa 2500 Gefangene. Es starben ca. 300 Österreicher, die Verluste der Angreifer zählten lediglich ca. 30 Soldaten. Beim Angriff auf die Festung zeichnete sich u. a. Joanna Żubrowa aus, die als erste Frau mit dem Orden Virtuti Militari ausgezeichnet wurde. Es ist zu betonen, dass die Armeen des Herzogtums Warschau die Hilfe der Einwohner von Zamość und Umgebung in Anspruch nahmen, die Informationen über Schwachpunkte der Festung weitergaben und auch an den Kämpfen teilnahmen.
vorbereitet. Die Besatzung bestand aus ca. 3800 Soldaten unter der Führung von Gen. Maurycy Hauke. Die Hauptbewaffnung bestand aus ca. 130 Geschützen. Im Februar kamen 4 bis 7 russische Soldaten unter der Anführung von Gen. Rath und begannen eine regelmäßige Belagerung. Die russischen Kräfte unterlagen einer schrittweisen Vergrößerung – im August reichten sie etwa 17 Tsd. Soldaten und 160 Geschütze. Die schwersten Kämpfe – ein mehrtägiger Artilleriebeschuss der Festung oder die „Ausflüge“ der Verteidiger – fanden im März und im April statt. Seit Mai machten die Kämpfe einer direkten Sperre der Festung Platz. Die kurze Waffenruhe erlaubte keine Verbesserung der Versorgung, die Verteidiger begannen an Hunger und Krankheiten zu leiden. Gegen Ende Oktober erreichten Zamość die Neuigkeiten über die Niederlage Napoleons vor Leipzig. Am 19. November wurde eingesehen, dass der weitere Kampf unbegründet war. Während der 10-monatigen Belagerung sind infolge von Krankheiten etwa 1500 Personen gestorben. Die polnische Garnison verließ die Festung am 25. November.