Was wäre das für ein Soldat, der zu Pferd reist, aber zu Fuß kämpft? Diese Formation nannte man Dragoner. Sie erschienen

in der Renaissance-Zeit auf dem Schlachtfeld, zusammen mit der Verbreitung von Feuerwaffen. Die Feuer speienden, kurzen Musketen (aus denen sich mit dem Lauf der Zeit Gewehre entwickelten), wurden „Draco“, also Drachen genannt. Daher kam der Name für diese Soldaten. Diese Formation bildete sich in Frankreich heraus, am Ende des 16. Jh. zur Zeit von Heinrich IV. In der Republik Polen-Litauen war diese anfangs „Importware” – Armeen fremder Herkunft. Sie erschienen im 16. Jahrhundert, ihre Eigenschaften jedoch – Beweglichkeit, große Feuerkraft, Anpassung an unterschiedliche Kampfbedingungen – sorgten schnell für eine Polonisierung und Entwicklung der Dragoner. Ihnen wurde die Rolle der vorderen Wachen der Armee zugeschrieben, und sie wurden im 18. Jh. unter anderem zu schwierigen Gendarmen- und Friedens-Aufgaben gegen die aufständischen Kosaken eingesetzt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Dragoner-Regimente in Regimente der Vorderwache umgewandelt. Die letzte Dragoner-Formation der I. Republik war das Regiment der Königlichen Reitergarde, die auch Mirowski-Dragoner genannt wurden. In modernen Armeen wurde die Rolle der Dragoner von motorisierter Infanterie übernommen.