Die Armee marschiert
auf ihren Bäuchen
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Die Grundnahrung des Soldaten war entgegen des Anscheins weder Brot noch Zwieback, sondern Grütze. Grütze ist das geschälte und zerkleinerte Korn von Getreidearten, das die Grundnahrung der Einwohner Europas seit dem Paläolithikum und der Grundpfeiler der Soldatennahrung war, auch in der Neuzeit. Besonders verbreitet war der Konsum von Grütze, die aus Hirse produziert wurde. Grütze wurde auch aus Hafer, Roggen, Weizen und sogar Erbsen oder Linsen hergestellt. Grütze wurde auch aus heute unbekannten Getreidearten hergestellt, wie Einkorn oder Kolbenhirse. Die Produktion und der Handel mit Grütze war ein rentables Geschäft, daher unterstand es Einschränkungen; in den Städten hatten die Zünfte der Grützehändler das Monopol inne. Nach diesem Beruf – auf Polnisch „Krupnikowie“ – sind noch heute Straßen benannt: die Krupnicza in Breslau oder in Krakau.
Und welche Grütze aßen nun Soldaten? So schrieb Szymon Starowlolski: „wissend, dass das Rittertum auf Härte und nicht auf Streicheleinheiten basiert, werden keine schmackhaften, sondern sättigenden Mahlzeiten, aus Weizen oder was auch immer alles aus Hirse gemacht werden kann, mit etwas Salz und Schmalz serviert”. Und so gehörte Grütze mit Speckwürfeln zu den beliebtesten Gerichten. Die Grütze wurde mit Würfeln aus Schmalz und tierischem Fett, manchmal mit Rindertalg.
Die wandernden Kosaken mochten Buchweizen sowie Graupen mit Milch. Man mochte auch gekochte Grütze mit gesalzenem Käse. Dazu wurden Brot und Zwieback gegessen. Anstelle von Zwieback aß man auch sog. Salamacha – Hirse oder Gerste mit Zugabe von Teig, der in einem Wasserfass aufbewahrt wurde.