Uniformstoffe bestanden traditionell aus Walkstoffen, einem Gewebe das aus verschiedenen Arten von Garn hergestellt wird.
Walkstoff wird meistens aus reinem (100 %), grobem Wollgarn. Der Stoff wird auf Grundlage eines Schussfaden und Kettfadens aus demselben Garn hergestellt. Der rohe Stoff, der für den Walkstoff bestimmt ist, hat eine deutlich geringere Dichte als andere Stoffe, da während des Filzens eine sehr hohe Verkürzung der Schluss- und Kettfadens erfolgt.
Für gewöhnlich wurde Walkstoff für Körperbedeckungen und Uniformen verwendet. Zu den Zeiten der Herrschaft von Stanisław August Poniatowski war Kammwolle schlechterer Qualität beliebt, die auch „Kazimierek” oder „Kaźmierek” genannt wurde. Dieses diente bis zur Hälfte des 19. Jhs. zum Nähen von Uniformen. Walkstoff besaß sehr gute wärmedämmende Eigenschaften und schützt den Benutzer vor Wind. Er ist jedoch sehr rau und reizend bei Hautkontakt. Die Soldaten trugen also Leinen-Unterwäsche. Die Offiziere trugen darüber hinaus Einlagen für ihre hohen Krägen, die den Hals vor der rauen Berührung des Walkstoffs schützten. Die Einlagen wurden aus Baumwolle, manchmal sogar aus Seide hergestellt.
Hohe, steife Krägen, die von den Militäruniformen geliehen wurden, wurden auch lange, praktisch bis zu den Anfängen des 20. Jhs., in eleganter Zivilkleidung getragen. Diese waren jedoch sehr unbequem. Im südlichen Polen, ehemals Galizien, wurden diese ursprünglich „Fatermerdy” – aus dem deutschen „Vatermörder” – genannt.