Ein alter Soldat stirbt niemals
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Sehr lange, denn bis ins 19. Jh., kannte man keine effektive Methode der Betäubung. Die weit verbreitete Verwendung von Opium, Alkohol, oder dem Bewusstseinsverlust durch einen Schlag auf den Kopf waren nicht vollends wirksam. Der Chirurg musste schnell sein – die Operation durfte nicht allzu lange dauern. Der Patient konnte an postoperativem Schock, Schmerzen oder Komplikationen sterben. Wunden wurden mit dem Prozess der Kauterisation, also der Ausbrennung, verschlossen. Die perfektionierten Schrapnells (Artilleriegeschosse, die mit Kugeln gefüllt waren die in der Luft explodierten und der Verletzung der lebendigen Kraft des Gegners dienten) verursachten furchterregende Verletzungen des Körpers und trugen so zur „Massenproduktion“ von Invaliden bei. Daher wurden ab der Hälfte des 18. Jh. für die damalige Zeit moderne Holz-Prothesen der Gelenke verwendet. Ironisch ist die Tatsache, dass eben die Verletzungen der Kriegsveteranen zum Entwicklungsmotor für die gegenwärtige Gelenks-Prothetik geworden sind.