DIE FESTUNG GESTERN
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Die Festung Zamość – eine der größten Festungen der Ersten Polnischen Republik, danach des Herzogtums Warschau und Kongresspolens, erbaut in den Jahren 1579-1618 zum Schutz der von Hetman Jan Zamoyski im Jahre 1580 gegründeten Stadt.
Der Bau der Bastionen wurde nach einem Projekt von Bernardo Morando im Jahr 1586 begonnen und 1618 fertiggestellt. Die Befestigungen wurden mehrfach modernisiert, unter Teilnahme herausragender Militäringenieure, u. a.:
General Ignacy Pantaleon Prądzyński, geb. am 20. Juli 1792, gest. am 04. August 1850
  • in den Jahren 1618-23 durch Andrea dell’Aqua
  • 1687-93 przez Jana Michała Linka
  • in den Jahren 1809-13 und 1817-26 durch Oberst Jean-Baptiste Mallet (später im Dienste Kongresspolens als Gen. Jan Mallet-Malletski).
Die Modernisierungsarbeiten dauerten bis etwa 1856.
1868 wurde die Festung auf Befehl von Zar Alexander II. aufgelöst und die Befestigungen zum Großteil zerstört. Ihre erhaltenen Relikte wurden von den 30er Jahren des 20. Jhs. bis in unsere Zeit restauriert (mit Ergänzungselementen).
Sie haben soeben das Hinterfeld der Bastion IV und des großen Kavaliers erreicht. Dieser wurde in der Zeit des Novemberaufstands fertiggestellt, des einzigen polnischen Nationalaufstands gegen die Besatzer, der eine realistische Erfolgschance hatte. Es gibt keinen besseren Ort in Zamość, um von der Rolle von Zamość in diesem Aufstand zu erzählen. Die Lage im Südosten Kongresspolens, die Nähe zu Galizien, aus dem Freiwillige und Versorgung kamen und schließlich die Nähe der Gebiete der Republik Polen, die von Russland eingenommen wurden, machten aus der Festung eine hervorragende Ausgangsbasis für die Aufständischen. Im Dezember 1830 wurde Unterkommandant Oberst Ignacy Prądzyński hierher berufen, ein hervorragender Militäringenieur. Prądzyński verblieb lediglich zwei Monate in Zamość, hatte jedoch bedeutenden Einfluss auf das weitere Entstehen des Bereitschaftszustands der Festung zur Verteidigung und zu Ausgangsmaßnahmen; er setzte die zuvor von Malletski durchgeführten Befestigungsarbeiten fort. Sein Verdienst ist auch die Berufung von Angriffsdivisionen in die Festung, die sich aus Infanterie, Kavallerie und einer Feldartillerie-Batterie zusammensetzten.
Vor dem Beginn der Kampfmaßnahmen zählte die Besatzung der Festung etwa 4300 Soldaten. Zum Kommandant der Festung wurde Gen. Julian Sierawski ernannt. Gen. Sierawski übte seine Dienste in der Festung bis zum 6. Februar 1831 aus, als er von Oberst Jan Krysiński ersetzt wurde, der ab Juli zum General der Brigade befördert wurde.
In der ersten Phase der Kriegshandlungen von Februar bis Juli 1831 stellte die Festung die Ausgangsbasis für Angriffe auf die russischen Divisionen in den nahe gelegenen Ortschaften, u. a. wurden die Russen vorübergehend aus Hrubieszów und Janów Lubelski vertrieben. Zeitweise stationierten in der Festung auch größere Aufstandsdivisionen, der Generäle Dwernicki und Chrzanowski. Im Juli begann jedoch die Sperre der Festung. Angriffsversuche des Feindes vor den Stadttoren wurden zurückgeschlagen, die Vertreidiger setzten trotz der Sperre ihre Offensive fort und banden auf diese Weise große russische Mächte vor Zamość. Ab dem 22. September begannen die Russen den Beschuss der Festung, und beschädigten dabei u. a. das Kloster der Basilianer (im Jahr 1865 abgerissen). Die Verteidiger antworteten mit dem Feuer der Festungsartillerie auf die russischen Positionen. Am 22. Oktober fiel aufgrund der Gewinnung glaubwürdiger Informationen über den Fall der restlichen Widerstandspositionen im Land, Warschau und Modlin, die Entscheidung über die Kapitulation zu ehrenhaften Bedingungen. Die Besatzung konnte die Festung ohne Hindernisse verlassen, den Offizieren wurden Klingen- und Feuerwaffen belassen, die Kapitulationsbedingungen wurden von den Russen eingehalten – ein Teil der Soldaten, hauptsächlich aus den östlichen Gebieten der Republik Polen, wurden festgenommen und verurteilt, und erst nach einigen Jahren freigesprochen. Nach dem Fall des Aufstands wurde in der Festung eine dauerhafte russische Garnison mit etwa 2000 Soldaten eingerichtet.