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Weitere Evolution des Projekts – entwickelte Version der Lünette mit ausgebauten Stationen der Infanterie auf dem sie umgebenden Versteckten Weg
... der Mitte der Kurtine zwischen den Bastionen VI und VII. Während der Zeit des Herzogtums Warschau, um das Jahr 1807 herum, wurde hier ein Verschlag gebaut, ein kleines Gebäude aus dem man den an der Außenlinie des Grabens gelegenen Weg, den sog. Geheimweg, mit seitlich gerichtetem Feuer beschießen konnte. Davor wurde eines der damals so modernen Werke der Festung aufgeschüttet - das große ravelin*, also ein dreieckiges Erdbauwerk, das die Kurtine zwischen den Bastionen schützt. Dieses Ravelin wurde jedoch relativ weit von den Mauern und dem Graben hinausgeschoben. Er nahm die Form einer sogenannten Lünette* an, anders gesagt – eines Halbmonds. Er hatte enorme Walle von vorne, war jedoch von hinten, der Befestigungsseite, offen. Bereits seit dem Jahr 1825 planten die Russen, in das Innere der Lünette eine enorme redoute* einzubauen, eine Art geschlossene Feldschanze, ein Bauwerk mit dreieckiger Form, bedeckt mit einem dicken Erdwall mit Schießpositionen. Jedoch endete das Vorhaben bereits mit dem guten Willen. Jahre vergingen, und kein Bauwerk entstand, trotz seiner Aufzeichnung in dem wunderschönen, perfekt gezeichneten Plan von Oberst Berezowski aus dem Jahr 1847. Die hitzigen Arbeiten begannen erst im Jahr 1854, im Angesicht des jederzeit möglichen bewaffneten Konflikts mit Österreich und dem wahrscheinlichen, erneuten polnischen Nationalaufstand. Der Krim-Krieg dauerte an, und die Monarchie der Habsburger konnte auf Seiten der Türkei, Englands oder Frankreichs auftreten. Die umgebaute Lünette wurde zum modernsten Werk der Festung. Ihre Außenwälle erhielten enorme Querbalken* aus Erde, die gut die Artillerie-Standpunkte schützten. Die Erdredoute* stellte, obwohl sie keine gemauerten Kasematten aufwies, einen hoch gelegenen Standpunkt der Infanterie sicher auch des „Einhorns“, wie die Russen die Haubitze nannten. Anstelle der geebneten Redoute wurde, nach der Entfernung der Festung, in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Kosaken-Kasernen aufgebaut. Anstelle des polnischen Verschlags hingegen, der auf der Erweiterung des Wegs, dem sog. Waffenplatz des Geheimwegs, stand, planten die Russen den Aufbau einer weiteren, gemauerten, Redoute mit der Funktion einer großen kaponniere*, die die Hinterfelder der Lünette schütze und mit seitlichem, also Flankenfeuer – des Geheimwegs – schützte. Für ihren Bau bereiteten Sie leicht erhobenes Gelände vor, auf dem sich heute der Aussichtspunkt befindet, aus ihrem Bau wurde jedoch nichts, obwohl das geplante Objekt auf einem hervorragenden Aquarell von Kapitän Ingenieur Jan Paweł Lelewel festgehalten wurde. Es handelte sich dabei nur um eine prophetische Vision – das einzige, was an dieser Stelle entstand, war das hölzerne blockhaus*, das mit seiner Größe nicht wirklich einen heutigen Kiosk überschreitet. Die Russen hoben sich eindeutig den Ausbau der geplanten Außenwerke der Festung „zum Nachtisch“ auf. Dafür schütteten sie im denkwürdigen Jahre 1854, in Eile, auf dem Vorfeld der beschriebenen, großen Lünette eine kleine, dreieckige Redoute Nr. 1 auf. Heute bleibt davon keine Spur, an ihrer Stelle stehen Wohnsiedlungen.

  • SIE SIND HIER – Lage laut Festungsplan aus dem Jahr 1847 .

  • Bau- und Abnahmeplan der Kurtine zwischen den Bastionen VI und VII.

  • Lünette vor der nordöstlichen Front der Festung, zwischen den Bastionen VI und VII auf dem Plan von 1817. Innovatives Verteidigungselement aus den Zeiten des Herzogtums Warschau, vorgesehen zur Anpassung und zum Ausbau

    Innovatives Verteidigungselement aus den Zeiten des Herzogtums Warschau, vorgesehen zur Anpassung und zum Ausbau

  • Weitere Evolution des Projekts – entwickelte Version der Lünette mit ausgebauten Stationen der Infanterie auf dem sie umgebenden Versteckten Weg. Und im Vorgelände – am Waffenplatz, auf dem Plan von 1825. Keines dieser Bauwerke wurde jemals in der beabsichtigten Form in die Tat umgesetzt

    Und im Vorgelände – am Waffenplatz, auf dem Plan von 1825. Keines dieser Bauwerke wurde jemals in der beabsichtigten Form in die Tat umgesetzt

  • Gemauerte Redoute, die das zentrale Element, also die Mittelschanze der Lünette darstellt – auf einem Aquarell von Jan Paweł Lelewel. Das Bild stellt die ideale Vision eines niemals fertiggestellten Werks dar. Dies wäre ein sehr modernes

    Das Bild stellt die ideale Vision eines niemals fertiggestellten Werks dar. Dies wäre ein sehr modernes

  • Aus den ambitionierten Plänen der Ausstattung der Festung mit mächtigen gemauerten Redouten ist lediglich der Ausbau einiger kleiner Blockhäuser wie dieses übriggeblieben, aus dem Jahr 1849.

  • Ausbauplan der Festung Zamość aus dem Jahr 1854. Zeigt die Interventionsarbeiten. Die im Angesicht des Ausbruchs des Krim-Kriegs und des erwarteten Konflikts mit dem Kaiserreich Österreich unternommen wurden. Die zum Bau oder zur Modernisierung geplanten Objekte sind mit dunkleren Umrissen gekennzeichnet.

    Die im Angesicht des Ausbruchs des Krim-Kriegs und des erwarteten Konflikts mit dem Kaiserreich Österreich unternommen wurden. Die zum Bau oder zur Modernisierung geplanten Objekte sind mit dunkleren Umrissen gekennzeichnet.

  • Ausführungsplan der Modernisierung der Lünette aus dem Jahr 1854. Ihre Redoute-Mittelschanze wurde in Eile erbaut, nicht als mächtiges gemauertes Werk, sondern lediglich als Erdobjekt und umgeben von einer Palisade. Trotzdem war die Lünette VI-VII damals eines der modernsten Werke der Festung

    Ihre Redoute-Mittelschanze wurde in Eile erbaut, nicht als mächtiges gemauertes Werk, sondern lediglich als Erdobjekt und umgeben von einer Palisade. Trotzdem war die Lünette VI-VII damals eines der modernsten Werke der Festung

  • Plan der neuen Redoute, auf dem Plan gekennzeichnet mit der Nummer 1 oder dem Buchstaben R auf dem Vorgelände der Bastion VI. Dies war ein weiteres Außenwerk, das in Anbetracht der Krise von 1854 gebaut wurde

    Dies war ein weiteres Außenwerk, das in Anbetracht der Krise von 1854 gebaut wurde

  • Ansicht des nördlichen Vorgeländes der Festung nach der Beseitigung eines Teils der Befestigungen und der Gründung des Stadtparks. Zwischenkriegszeit.