1866 wurden die Befestigungen mit der Entscheidung des Zaren über die Beseitigung der Festung Zamość in die Luft gesprengt.
Es blieben die Kavaliere* der Bastionen VI und VII sowie kleine Fragmente anderer Befestigungsteile, einschließlich der Tore, übrig. Diese Gelände blieben zum Großteil im Besitz des Militärs, was deren ganzheitliche Ordnung trotz mehrerer, im Auftrag der Stadt vorbereiteter Pläne erschwerte. Im Zeitraum des Ersten Weltkriegs wurde eine Eisenbahnlinie durch Zamość geführt, die einen Teil der erhaltenen Relikte von Bastion I zerstörte. Die Stadt gewann jedoch das ehemalige Festungsgelände nordwestlich vom Zentrum (die Reste der Bastion IV und der anliegenden Befestigungsfragmente einschließlich Graben,
kontergarde*, nahe gelegener Raveline* und erhaltenem
verschlag*), wo in den Jahren 1919-26 nach einem Projekt von Walerian Kronenberg der eindrucksvolle Stadtpark entstand, in dem die Spuren der einstigen Befestigungen sichtbar gemacht und in das Landschaftsbild eingebunden wurden.
Nachdem der Großteil der ehemaligen Festungsgebiete sehr lange im Besitz des Militärs war, erzwang dies eine Entwicklung der Stadt weit außerhalb der einstigen Festung, was eine Aufrechterhaltung der Integrität dieses Gebiets ermöglichte. Der Altstadtkomplex einschließlich des ehemaligen Festungsgeländes wurde im Juli 1936 als Denkmal anerkannt, wodurch dessen ganzheitlicher Schutz nach der Kommunalisierung der ehemaligen Festungsgründe möglich war. In den 30er Jahren des 20. Jhs. begannen auch historische und restauratorische Arbeiten an der ehemaligen Festung, geleitet von Prof. Jan Zachwatowicz mit einem Team von Studenten und Mitarbeitern der Fakultät für Architektur der Technischen Universität Warschau, seit 1936 wurde u. a. eine Inventarisierung der Festungsobjekte durchgeführt.
Die ganzheitliche Wiederaufwertung von Zamość, die auf Grundlage des Beschlusses des Ministerrats Nr. 139 von 1974 durchgeführt wurde, wurde mit der Verfassung eines Entwicklungsplans für den Altstadtkomplex begonnen. Es wurde beschlossen, dass die Arbeiten umfassen werden: das Alte und Neue Lubelska-Tor, das Alte und Neue Lwowska-Tor, Bastion VII sowie die Kurtinen des nördlichen und nordwestlichen Abschnitts. Gemäß den Richtlinien des wissenschaftlichen Beraters – Dr. J. Kowalczyk – wurde im Fall des Alten Lubelska-Tores eine Rekonstruktion der manieristischen Morando-Bauform durchgeführt, mit vollständiger Wiederherstellung der Dekoration. Das erhaltene Neue Lubelska-Tor wurde mit einer Brücke erweitert, die auf die Raveline* führt, wo ein Amphitheater eingerichtet wurde (Projekt Dr. M. Pawlicki), wobei das einstige Profil des Grabens wiederhergestellt wurde und dabei Relikte des Verschlags* aufgedeckt wurden, der in Form einer dauerhaften Ruine beibelassen wurde. Darüber hinaus beschloss man auf Basis der Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen und Archivaufzeichnungen, den Teil der Kurtinen VI-VII sowie die Bastion VII zu rekonstruieren. Zwar wurden die Bauarbeiten nicht vollständig plangemäß fertiggestellt, d. h. zum 400-jährigen Jubiläum der Stadtgründung, im Jahre 1938 funktionierte jedoch bereits der Tourismus-Weg von der sog. Łukasiński-Zelle beim Alten Lwowska-Tor durch die Kassematten der Bastion VII bis hin zur Schlupftür* in der Kurtine VI-VII. Das Alte Lwowska-Tor erhielt eine Informationstafel über die Lage von Zamość. Zusätzlich beschloss man infolge der zufälligen Entdeckung der zu der aus dem 19. Jh. stammenden Pforte (umgangssprachlich Wasserpforte genannt) in der Kurtine I-II führenden Schlupftür, dort einen Durchgang für Fußgänger zu machen, der aus der Altstadt in die südlichen Vorgelände der Befestigung führt.
Nach Jahren der Unterbrechung der Wiederherstellungsarbeiten, während denen manche wiederaufgebaute Elemente der Befestigung einem erneuten Verfall unterlagen, begann im Jahr 2007 der erneute, bis heute andauernde Abschnitt ganzheitlicher Forschung und Interpretation sowohl der Relikte der Befestigungen, als auch der Festungslandschaft.
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Der Plan stammt aus dem Jahr 1868, die Entscheidung über den Abriss der Festung wurde im Jahr 1866 getroffen
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Beachtenswert ist das Projekt der Verschiebung der Eisenbahnlinie und Wiederherstellung der Bastion V, und die gleichzeitige Vernachlässigung der Raveline zwischen den Bastionen III und IV, II und III, I und II sowie I und VII
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Der den gesamten Festungskreis in ihrer finalen Form umfasst, darunter die Adaption der Lünette vor dem Neuen Lubelska-Tor als Amphitheater. Autoren: J. Mach und A. Piątek
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Mit eingebautem Amphitheater nach einem Projekt von M. Pawlicki (heute Professor an der Technischen Universität Krakau)
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Degradation der Investition aus den 70er Jahren des 20. Jhs. und geringe Erkennbarkeit der Grundrisse des Werks
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Sichtbar ist die Idee der Ausrichtung des Amphitheaters zur Stadt und der organischen Komposition seines Zuschauerraums in die Wälle der wiederhergestellten Lünette