Wasser ist nicht nur für das Leben von Menschen und Tieren notwendig; im Festungskampf war es auch unverzichtbar für das Löschen von Bränden oder Kühlen der Läufe bei der Führung intensiver Beschüsse. Der Mangel an Wasser in der Festung oder die absichtliche Vergiftung des Wassers (mit Mutterkornpilzen oder Leichen bzw. Kadavern) war im Prinzip das über das Ende der Verteidigung entscheidende Element. Darum befand sich in der Festung eine möglichst große Anzahl von Brunnen, und mit der Tatsache rechnend, dass manche Teile des bauwerks sich eine Zeit lang vom Rest getrennt verteidigen müssten, wurden mehrere Brunnen in einem Festungsobjekt gebaut. Wenn es keine Möglichkeit gab, den Brunnen auszuschöpfen, wurden Zisternen gebaut, in denen Quell- oder Regenwasser gesammelt wurde. Regenwasser wurde häufig von großen Flächen gesammelt und durch Filterkammern durchgelassen. Die Brunnen und Zisternen befanden sich an Stellen, die vor dem Beschuss geschützt und für die Besatzung leicht zugänglich waren.
Man darf nicht vergessen, dass der Mensch ohne Wasser lediglich wenige Tage überleben kann und Anzeichen einer Entwässerung nicht nur Durstgefühl sondern auch Schläfrigkeit, Benommenheit sind, was wesentliche Bedeutung für die Form der Soldaten hat. Der Mangel an Wasser im Organismus stört alle für unsere Organe wichtigen Funktionen, da Wasser der Bestandteil aller Teile unseres Körpers ist. Das Gehirn enthält 75 % Wasser, die Knochen 22 %, und die Nieren 83 %. Der Verlust von 20 % des Wassers hat den Tod zur Folge.