Die Stadt wurde auf dem Grundriss eines verlängerten Fünfecks entworfen, mit dem zentral gelegenen, weiten, quadratischen

Großen Markt und zwei kleineren Marktplätzen: dem Wassermarkt und dem Salzmarkt. Das Schachbrett-Straßennetz bestimmte die Bebauungsviertel, in denen „Stadtteile“ für Siedler verschiedener Nationen vorgesehen waren, vor allem Armenier und Juden. Eine bedeutende Fläche wurde für die Residenz des Eigentümers ausgesondert, in ihrer Nähe wurde eine Stiftskirche und die Schulgemächer der Akademie von Zamość erbaut, die in der Vorstellung des Gründers das Gegenstück zur Jagellonen-Universität in Krakau sein sollte. In der Stadt befanden sich auch andere Kirchen, wie die Armenische Kirche, eine Synagoge, Kloster der Franziskaner und Clarissen. Die gesamte Stadt war von einem System aus bastionären Befestigungen umgeben, die an die altitalienische Schule angelehnt waren. Die Verwandschaft ist sowohl in der Verplanung der Bastionsfronten unter Anwendung von Zwischenbastionen, „Piatta Forma” genannt (am Nähesten kommt diesen die Bastion II), als auch im Grundriss der Bastionen selbst, mit charakteristischen Ohren – den sog. Orillonen. Wenn man den ältesten Bildern aus Zamość glaubt, hatten diese eine abgerundete Form, nahmen also die „Al Orione” genannte Form an. Im 17. Jahrhundert hatten alle Bastionen, mit Ausnahme der Bastion III, die von Jan Michał Link im Sinne der französischen Schule umgebaut wurde (ohne Ohren), eckige Ohren, mit einer Form, die „Al Musone” genannt wurde. Diese schützten die Fronten der einstöckigen Batterien zum Beschuss des Grabens sowie die Fronten der benachbarten Bastionen. Die Bastionen von Zamość verloren ihre charakteristischen Ohren erst in den 20er Jahren des 19. Jhs., als mächtige, zweigeschützige Artillerie-Kassematten zum Beschuss des Grabens aufgestellt wurden.